× Für eine zuverlässige Bestimmung ist meist eine Sicht auf die Innenseite (Gleba) nötig. Bitte schneidet eine gefunde Hypogäenart sauber durch und fotografiert sie bei Tageslicht.

Tuber borchii zu dieser Jahreszeit? Oder ist es doch was anderes?

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4 Jahre 5 Monate her #405 von Doro
Hallo Ihr Lieben,
in den letzten Tagen finde ich immer wieder Trüffel, die ich makroskopisch und geruchstechnisch erstmal als Tuber borchii identifiziert habe. Jetzt bin ich aber misstrauisch geworden, weil ja eigentlich noch nicht die Zeit für "Frühlingstrüffel" ist. Und wenn er früh dran wäre, dürfte die Gleba ja eigentlich noch nicht so dunkel sein?

Unter dem Mikroskop meine ich, dass das Sporenornament ein etwas lockereres Netz hat als bei meinen Vergleichsbildern von Tuber borchii vom letzten Dezember/Februar - die auch an einer ganz anderen Stelle wuchsen.

Beim Durchgucken der Tuber-Arten, die ansonsten noch in Frage kämen, bin ich bei Tuber dryophilum hängengeblieben. Wenn nicht dabeistehen würde, dass die Art eher selten ist, hätte ich gedacht, top, das ist es. Passt eigentlich alles. Ich kann mir bloß nicht so recht vorstellen, dass eine seltene Art hier am Bahndamm wächst... Ist es doch Tuber borchii und der ist dieses Jahr bloß früh dran? Wie erkenne ich den Unterschied?

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4 Jahre 5 Monate her - 4 Jahre 5 Monate her #408 von Peter
Hallo Doro,

ich kann deine Zweifel gut verstehen.

Du solltest einen Peridienschnitt wagen.
T. borchii hat viele rundliche Zellen in der Peridie und Haare bis zu 100 µm Länge.
T. dryophilum soll hyphige Zellen in der Peridie haben und kürzere Haare (wenige). (nach Montecchi)

Aufgrund der Sporenornamentation würde ich eher auf borchii tippen.

Freundliche Grüße
Peter
Letzte Änderung: 4 Jahre 5 Monate her von Peter.

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4 Jahre 5 Monate her #415 von Pudelchen
Und hast du auch schon Tuber foetidum in Betracht gezogen? Diese können auch hell sein.
Schöne Grüße
Doris

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4 Jahre 5 Monate her #419 von Doro
Ja, T. foetidum hatte ich mir auch genauer angeguckt. Aber der ist auch eher selten, oder? Vom Aussehen her ist foetidum ja offenbar total flexibel - glatt oder feinwarzig, rund oder knollig, hell oder dunkel, mit stechendem Geruch oder ohne - geht alles. Meine waren jedenfalls leicht knollig, glatt und rochen frisch und nicht unangenehm.

Passenderweise habe ich gestern wieder zwei Stück davon gefunden - diesmal im Sauerland und nicht wie sonst im Münsterland.
Da ich ja gerade wieder frische Exemplare hatte, habe ich versucht, einen Peridienschnitt zu mikroskopieren. Wie immer weiß ich nicht genau, wie man das richtig anstellt: Haare konnte ich jedenfalls nicht finden, die Form der Zellen kann ich allerdings auch nicht einordnen. Ich hänge die Fotos mal an, vielleicht kann ja jemand was damit anfangen.

Jedenfalls: Da ich nicht glauben kann, dass nur ich überall dryophilum finde und niemand sonst, neige ich auch dazu, zu sagen, dass es wahrscheinlich borchii ist und dass die dieses Jahr wohl verrückt spielen. Ich hefte es mal mit einem Fragezeichen ab und bin gespannt, ob meine borchii-Fundstellen aus dem letzten Jahr in ein paar Wochen irgendwelche Vergleichseemplare hergeben.
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4 Jahre 5 Monate her #426 von admin
Hallo Doro.

Tuber borchii ist überhaupt nicht selten, sondern mäßig verbreitet, halt eher auf pH-neutralen Böden, in manchen Jahren (2015 oder so) war das sogar eine Massenart.
Man kann sie eigentlich über den Geruch gut ansprechen, weil T.foetidum halt nach Lösungsmittel riecht, und Borchii nach Lauch, Zwiebel, Knoblauch.

T. dryophylum ist mikroskopisch gut ansprechbar (riesige Maschen) und Maculatum hat eine hyphige Peridienstruktur, wenn ich nicht irre.

LG Christian

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