Pilzsachverständiger/Hundetrainer und zwei Straßenköter

Unser Team besteht aus dem Menschen, Christian, Winnie, einem sechsjährigen Schäferhund-Mischlingsrüden und Milano, einer 5-jährigen Promenadenmischung.

In unserem früheren Leben waren wir Gymnasiallehrer und Straßenköter, bis uns die Leidenschaft für die unter- und oberirdischen Pilze packte und uns nun mehrmals täglich in den Wald treibt.

Trüffel suchen und finden
Trüffelsuche ist Teamwork

Und das kam so: Im Herbst 2012 habe ich während meines Sabbat-Jahres begonnen, meine schon seit etlichen Jahren bestehende Pilzsammelleidenschaft zu strukturieren und systematisch zu vertiefen. Durch die Tatsache, dass sich kurze Zeit vorher Winnie in mein Leben geschlichen hatte, kam ich schnell dazu, die Themen Pilz und Hund zu verbinden und ihn zum Trüffelsuchhund auszubilden. Anfang des Jahres fand Winnie schließlich seine erste wilde Trüffel und entwickelte sich vom einstigen Klassenrabauken zur feinsten Spürnase. Innerhalb von fünf Jahren haben wir nun ca. 3000 Trüffelstellen aus circa 100 verschiedenen Hypogäenarten nachgewiesen. Da konnte ich selber auch nicht nachstehen und habe ein Jahr gebüffelt und schließlich im August 2013 bei Andreas Gminder in Jena erfolgreich die Prüfung zum Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie absolviert.

Seit November 2015 habe ich die Erlaubnis zum Betreiben einer mobilen Hundeschule nach §11 Abs. 1 Nr. 8f TierSchG.

Nun bin ich damit beschäftigt, die Trüffelvorkommen in Deutschland kartieren und dokumentieren, um zu belegen, dass Trüffeln in Deutschland alles andere als selten sind. Mein Wunsch wäre es, eine Sammelgenehmigung für Hypogäen in gewissem, ökologisch vertretbarem Rahmen zu erreichen, so dass ein Trüffelsucher, der keine kommerziellen Absichten hegt, in Deutschland kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn er mit seinem Hund ein für niemanden schädliches Hobby betreibt. Eine kommerzielle Nutzung von Trüffeln lehne ich ab, da diese mit großer Sicherheit zu zahlreichen unerfreulichen Nebeneffekten führen würde. Warum allerdings eine Nutzung für den Eigengebrauch -wie sie bei den oberirdisch fruktifizierenden Pendants wie Steinpilz, Pfifferling und Morcheln ja auch möglich ist- verboten sein sollte, das erschließt sich mir nicht. Es gibt kein sinnvolles Argument, das dies rechtfertigen würde.

Trüffelsuche ist zudem weit mehr. Es gibt unzählige spannende Hypogäenarten, deren Verbreitung und Lebensweise noch nicht eingehender untersucht wurde.

In den Trüffelkursen konnte ich schon einige Hundehalter, die vorher nichts mit Pilzen am Hut hatten, mit dem Fieber infizieren, so dass diese nun ihre Funde zuhause mit Mikroskop und Bestimmungsliteratur untersuchen. Auf diese Art und Wiese wurde ebenfalls schon einige Erstfunde für Deutschland gemacht.

Aber auch ohne mykologisches Interesse ist die Trüffelsuche wertvoll. Denn es macht Menschen stolz und glücklich. Und nicht zuletzt stärkt es die Bindung zum eigenen Hund. Genau deshalb möchte ich dieses Hobby auch anderen Menschen näherbringen.
Denn unsere gemeinsame Leidenschaft macht uns drei glücklich und schweißt uns jeden Tag mehr zusammen.