× Für eine zuverlässige Bestimmung ist meist eine Sicht auf die Innenseite (Gleba) nötig. Bitte schneidet eine gefunde Hypogäenart sauber durch und fotografiert sie bei Tageslicht.

Stephanospora ? oder was ... ? -> Stephanospora chilensis

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3 Monate 1 Woche her - 2 Monate 2 Wochen her #1157 von Peter
Hallo,

manchmal denkt man, eine Art ist makroskopisch einfach zu bestimmen und erlebt bei der Mikroskopie dann Überraschungen. Die Pilze erhielt ich aus der Schweiz von 1200 m Höhe aus einem Mischwald.





So schöne orange Fruchtkörper, das schreit doch geradezu nach Stephanospora caroticolor, der Karottentrüffel. Wobei bereits auch schon Hydnangium aurantiacum, die Orangegelbe Heidetrüffel in Betracht gezogen wurde.
Also musste die mikroskopische Untersuchung ran.


Sporen in Kongorot


Sporen in Baumwollblau

Eines stellte sich sehr schnell heraus: Stephanospora caroticolor ist es nicht. Es fehlt bei den Sporen die typische Basalkrone. Zusätzlich sind die Maße etwas zu klein.
Für Hydnangium aurantiacum würde die Sporengröße passen, aber die Stacheln darauf nicht so recht.
Von mir gemessene Sporen: (10) 11-12 x 8-9 (9,5) µm
Q: 1,2-1,4 (1,5)
Stacheln zugespitzt, Höhe 1-2 µm
Schnallen: keine gefunden (Hydnangium sollte welche haben)

Jetzt stehe ich vor einem Rätsel. Vielleicht kann jemand Hilfe beisteuern?

Freundliche Grüße
Peter
Letzte Änderung: 2 Monate 2 Wochen her von Peter. Begründung: Pilz bestimmt

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3 Monate 1 Woche her #1158 von Tomasz
Hallo Peter
Toller Fund.:) Wenn du die clamp-connexions nicht gefunden hast, dann ist Hydnangium raus - Stephanospora bleibt. Hier haben wir vier Arten. S.caroticolor, S.flava, S.chilensis, S.aurantiaca. Zur Bestätigung - alle Stephanospora haben Basidien, die mit zahlreichen, bräunlich-gelben, unterschiedlich großen Fetttröpfchen gefüllt sind. S.caroticolor und S.flava haben einen sehr ausgeprägten, krone-formige hilar appendix, der immer deutlich sichtbar ist. Bei Deinem Fund ist dieser nicht sichtbar. Bei S.chilensis und S.aurantiaca ist die basale „Krone“ winzig klein und kaum sichtbar. Bei stark ausgereiften Sporen muss man manchmal ziemlich lange danach suchen. Sie geht zwischen der entwickelten, stacheligen Ornamentik verloren. Die Größe der Sporen und die Verzierung stimmen bei beiden Arten überein. Allerdings hat S.aurantiaca eine deutlich plecktenchymatöse hymenial Trama und S.chilensis - was bei den unterirdischen Basidiomycota selten ist - eine deutlich pseudoparenchymatöse Schicht, die aus deutlichen, kugelförmigen Zellen besteht. Ich denke, dass es sich bei Deinem Fund um eine dieser beiden Stephanospora handelt. Du kannst eine Fruchtkörper zum nächsten Wochenende mitbringen - wir können gemeinsam mit ihm spielen.:) :) ;)
Viele Grüße
Tomasz
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3 Monate 6 Tage her #1159 von Peter
Hallo Tomasz,

danke für deine Hinweise!
Mit dem Gedanken S. chilense hatte ich auch schon gespielt. Aber das Teil ist sehr selten.
Leider ist es mir bisher nicht gelungen, Basidien zu finden. Ich werde es weiter versuchen.

Freundliche Grüße
Peter

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3 Monate 5 Tage her #1160 von Tomasz
Hallo Peter

auch seltene Pilze werden manchmal gefunden.:) Ich habe S.chilensis einmal in Polen gefunden, aber auch in den deutschen Alpen, in Oberstdorf. S. aurantiaca kenne ich nur aus Slowenien. Aber.... den häufigsten S.caroticolor - habe ich nie und nirgends gefunden :lol: :lol: :lol:

Viele Grüße
Tomasz

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2 Monate 2 Wochen her #1182 von Peter
Hallo,

nachdem sich am Wochenende Tomasz das Material selbst ansehen konnte, sollte es nun sicher bestimmt sein:
Stephanospora chilensis (danke Tomasz!)

Die kleine "Krone" am Ansatz der Sporen ist nur bei geschickt liegenden Sporen zu erkennen.

Eine weitergehende Arbeit mit elektronenmikroskopischen Aufnahmen findet man hier: www.researchgate.net/publication/2877314..._chilensis_en_Italie

Freundliche Grüße
Peter

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