Verkannte Rasentrüffel (Hydnotrya confusa) - Ascomyceten



Hydnotrya confusa - Verkannte Rasentrüffel

Fruchtkörper: Ca. 1 - 1,5cm. Hohl bzw. nach innen gefaltet.

Peridie: Außen ocker bis orange-braun. Feinsamtig. Im Schnitt sind deutlich verschiedene Lagen zu erkennen, die innerste Lage ist als feine, weiße Linie gut zu erkennen.

Gleba: Fruchtschicht grau, durch nach innen gefaltete Bereiche die Oberfläche vergrößernd.

Geruch: Schwierig zu definieren. Süß-säuerlich-fruchtig.

Ökologie: Bei Fichte, Bodenansprüche noch unklar. Der Fund wurde auf Braunerde gemacht, ein Fruchtkörper wuchs direkt auf einem stark bemoosten Granitbrocken.

Bedeutung: Wohl selten. Die Art wurde erst 1993 aus Herbarmaterial neu beschrieben, dieser Fund ist erst der zweite Fund von Frischmaterial überhaupt.

Mikromerkmale: Einreihig angeordnete Sporen innerhalb ca. 250µm langer Asci, die pallisadenartig aufgestellt sind. Entscheidend ist wohl das Auftreten unterschiedlicher Sporenformen, nämlich einerseits Sporen, die durch das sich ablösende Episporium rechteckig erscheinen und andere, runde Sporen. Unreife Sporen weisen einen zentralen Öltropfen auf. Sporengröße ca. 25-32µm x 17-22µm.


Distinktive Merkmale: Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit Hydnotrya michaelis, die jedoch nur elliptische Sporen besitzt, und mit Hydnotrya cubispora, die sich durch rechteckige Sporen auszeichnet.

Anmerkung: Der Fund gelang bei einer gemeinsamen Exkursion mit Gunnar Hensel und Rudi Markones im Nordharz. Die Bedeutung des Fundes wurde letzlich erst später durch Gunnar Hensel erkannt, der auch diese Informationen zusammengetragen und einen Artikel dazu verfasst hat (Tintling 2015). Der Artname Verkannte Rasentrüffel stammt daher, dass die Art erst 1993 aus für Hydnotrya michaelis gehaltenem Herbarmaterial neu beschrieben wurde. Erst 2011 wurde erstmals ein Frischfund als H. confusa bestimmt. Der beschriebene Fund ist also erst der zweite Frischfund überhaupt.
Die Ehre gebührt natürlich Gunnar Hensel, ohne den dieser Fund mit Sicherheit unbestimmt oder gar 'verkannt' geblieben wäre.

Funddaten: 18.7.2014, NSG Kramershai. 620m NN.

leg: Gold/Hensel/Markones - det: Gunnar Hensel